Wildleder-Bürste

Für feine Rau- und Veloursleder ideal – diese Wildleder-Bürste ist noch schonender als Messingbürsten, die auch zum Aufrauen verwendet werden. Der Korpus aus geöltem Buchenholz ist mit Lamellen aus Naturkautschuk besetzt, mit denen das Leder von Schuhen, Taschen und Möbeln sanft bearbeitet werden kann. Reiben Sie dafür die Lederfläche vorsichtig in beide Richtungen, um die Fasern zu polieren. Je nach Verschmutzung der Leder wird der Naturkautschuk mit der Zeit dunkler, zum Reinigen die Lamellen einfach mit den Fingern abwischen.

Sogenannte Rau- oder Wildleder sind auf der Narben- oder Fleischseite angeschliffen, wodurch die Oberfläche eine faserige Struktur erhält. Bei der Bezeichnung muss man allerdings aufpassen, denn nicht jedes Rauleder ist auch ein Wildleder. Strenggenommen darf Wildleder nur solches genannt werden, das von Tieren stammt, die in der freien Natur gelebt haben, wie Elche oder Hirsche.
Auch Nubuk ist ein Rauleder, es entsteht jedoch aus glattem Narbenspaltleder, das leicht angeschliffen und dadurch rau wird. Bei Veloursleder hingegen handelt es sich um das stark angeschliffene Rauleder des Fleischspalts, es wird daher auch Spaltvelours genannt. Die Fasern sind durch das stärkere Anschleifen meist länger und die Oberfläche nicht so fein wie bei Nubuk. Dieses ist oft allein deswegen qualitativ höher, weil der Oberspalt (also der Narbenspalt) meist etwas stärker und daher stabiler ist. Sehr hochwertiges Velours erhält man, wenn die ganze Haut verwendet und rückseitig stark angeschliffen wird. Allen Rauledern gemein ist aber die samtige, weiche Oberfläche, die mit der Zeit wie andere Leder auch Patina annimmt und auch glatt werden kann. Um diesen Prozess aufzuhalten, sollte es regelmäßig mit einer Wildleder-Bürste aufgeraut werden.

Der französische Familienbetrieb Andrée Jardin fertigt seit 1947 Bürsten und Besen. Dass hier nicht nur das Unternehmen und das Handwerkswissen seit drei Generationen weitervererbt werden, sondern insbesondere die Leidenschaft für die Bürstenmacherei, sieht man jedem einzelnen Produkt an. In traditioneller Herstellung – viele Arbeitsschritte wie das Einziehen der Besatzfasern werden noch in Handarbeit ausgeführt – entstehen aus Naturmaterialien Bürsten und Besen, die dauerhaft gut kehren. So wird für die Bürstenkörper Buchen- und Eschenholz aus Wäldern in der Region verwendet. Der Besatz besteht jeweils aus Pflanzenfasern, Schweineborsten oder Pferdehaar.
2012 übernahmen die Enkel des Gründers Georges-René Julio das Familienunternehmen und benannten es zu Ehren ihrer Großmutter Andrée Jardin um. Auch das Sortiment wurde in diesem Zuge erweitert und man fertigt weitere Utensilien für den Haushaltsbedarf.