Leidenschaftlich. Kreativ. Ökologisch
Das Wein- und Sektgut Motzenbäcker liegt im pfälzischen Deidesheim an der Weinstraße. Marie Menger-Krug führt dort unter ihrer eigenen Marke die lange Familientradition des renommierten Hauses Menger Krug fort und ergänzt sie um neue Aspekte. Momentan leben und werken drei Generationen auf dem Weingut. Jedes Familienmitglied gibt den Weinen Inspiration und Ideen mit.

Die Trauben kommen sämtlich aus den zum Gut gehörenden Weinbergen, An- und Ausbau – letzterer im eigenen Keller – erfolgen konsequent ökologisch. Kellermeisterin Marie Menger-Krug kümmert sich dabei vor allem um die großartigen Sekte. Sie entstehen durchweg in Flaschen gärung, wobei einige von ihnen mit der Méthode rurale erzeugt werden, der ursprünglichsten Form, bei welcher der Herstellungsprozess von den Trauben bis zum Sekt in nur einer Gärung vonstattengeht. Dabei entstehen ein spannendes Mousseaux und einzigartige natürliche Aromen. Ein Teil der Weine und Sekte wird zudem behutsam im Holzfass ausgebaut.

Bewahrend. Zeitgemäß. Prägend
Das Weingut des Stifts Klosterneuburg vor den Toren Wiens gilt als „Wiege des österreichischen Weinbaus“, denn neben 900 Jahren Weinbau zählt auch die Gründung der ersten Weinbauschule der Welt 1860 zur hauseigenen Tradition. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Gut zu einer Stätte zukunftsweisender Weinbereitung ausgebaut. Ein eigenes Biomassekraftwerk liefert Wärmeenergie (und Ökostrom ins Netz). Selbst die Gärungs- und Prozessabwärme wird in den Energiekreislauf zurückgeführt. Manches geschieht auch ohne modernes Zutun: Die tiefen, doppelwandigen Keller aus dem Barock benötigen keine Klimaanlage zur Lagerung der Weine.

Maßgeblich für den Ruhm des Stiftsweinguts sind jedoch vor allem die Weingärten in besten Lagen von Klosterneuburg, Wien, Gumpoldskirchen und Tattendorf. Jede Rebsorte wird dort auf dem für sie idealen Terroir kultiviert. Ein kompromissloser Rebschnitt und die schonende Lese von Hand zum optimalen Zeitpunkt kommen hinzu. Im Zusammenspiel von Erfahrung und Technik entstehen dabei bemerkenswerte Weine.

Familiär. Zukunftsweisend. Genussvoll
Familie Gälweiler, das sind Leo, Andreas und seine Frau Andrea, vier Kinder sowie Großmutter Brigitte, die gemeinsam auf dem Familienweingut leben. Der Mehrgenerationenbetrieb von der Nahe hat damit täglich vor Augen, worauf es ankommt: Im gesunden Dialog mit der Natur und für kommende Generationen zu leben.

Gälweiler baut deshalb verstärkt pilzwiderstandsfähige Reben an. Diese „Piwi-Reben“ wie Cabernet Cortis, Cabaret noir, Satin noir und Souvignier gris sind eine interessante Alternative zu traditionellen Rebsorten: Sie liefern Weine von ansprechender Qualität, während gleichzeitig der Einsatz von Herbiziden und synthetischen Düngemitteln stark reduziert werden kann.

Auch außerhalb des Weinbergs haben sie auf dem Familienweingut Gälweiler den Ressourcenverbrauch im Blick. Deshalb erzeugt das Weingut mittels Photovoltaik grünen Strom für den Eigenbedarf.

Geradlinig. Konzentriert. Bodenständig
Das Weingut von Stefan Winter liegt in Dittelsheim, im Süden des Anbaugebiets Rheinhessen. Winter bewirtschaftet dort 23 Hektar, deren Tonmergel- und Kalksteinverwitterungsböden den Reben beste Wachstumsbedingungen bieten. Dabei konzentriert sich Winter auf fünf Rebsorten: Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay und Spätburgunder.

Im Zusammenspiel der natürlichen Gegebenheiten mit der handwerklichen Verarbeitung und der önologischen Expertise, die Winter und sein Team – die [Wein]Familie genannt – einbringen, entstehen vielschichtige Weine, die sich durch einen geradlinigen, mineralischen Stil auszeichnen.

Reduktion ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg: So werden im Weinberg durch geringen Anschnitt bewusst niedrigere Erträge mit dafür umso höherer Qualität angestrebt. Hinzu kommt die selektive Handlese und das schonende Keltern der Trauben. Seit 2013 ist das Weingut Winter Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) und seit 2022 dem Branchenverband Fair and Green angeschlossen. Beides unter streicht den strikten Qualitätsanspruch von Stefan Winter.

Trocken. Facettenreich. Jung
Juliane Eller führt seit 2013 das elterliche Weingut in Alsheim, Rheinhessen, als Inhaberin und Kellermeisterin. Dies tut sie mit einer klaren Vision. Zunächst hat sie die Zahl der angebauten Rebsorten von 35 auf fünf gestrafft, deren Ertrag über das Weinjahr hinweg bewusst reduziert wird. Während der Lese, die aus schließlich von Hand erfolgt, werden nur absolut gesunde Trauben geerntet und weiterverarbeitet. Das Ergebnis sind Weine von sehr hoher Qualität.

Darüber hinaus sind Juliane Eller jedoch auch andere Aspekte wichtig: die Förderung der Biodiversität im Weinberg, der Erhalt und die Förderung der heimischen Kulturlandschaft, der Schutz natürlicher Ressourcen, indem durch geeignete Maßnahmen vor Ort nicht mehr Ressourcen verbraucht werden als nachwachsen können, und nicht zuletzt soziales Engagement. Um dies zu dokumentieren, hat sie sich dem Branchenverband Fair and Green angeschlossen.

Modern. Zeitgemäß. Schonend
In Ettenheim, am Rande des Schwarzwaldes im Anbaugebiet Baden, liegt das Weingut Weber. Dort pflegt Winzer Michael Weber mit seinem Team einen zeitgemäßen und frischen Weinstil. Seine Weine sind für den Genuss gemacht und entsprechend geradlinig, offen und zugänglich. Dabei sind sie jedoch alles andere als glattgebügelt. Vielmehr sind sie charaktervoll mit natürlichen „Kanten“. Nur so, davon ist Weber überzeugt, lassen sich die einzelnen Rebsorten wirklich kennenlernen.

Diese Herangehensweise verlangt handwerkliche Fähigkeiten, denn das Geradlinige verzeiht weniger Fehler als das Verschnörkelte. Alle Verarbeitungsschritte, vom Pressen der Trauben über die Gärung und Reife bis zur Abfüllung finden dabei auf einer Ebene statt. Schonender ist Wein nicht herzustellen. Der Weinkeller und das zugehörige Flaschenlager liegen bis zu 50 Meter tief im Berg, sie sind mit bis zu sieben Metern Erde bedeckt. Dies bietet perfekte Voraussetzungen, um die natürliche Wärme wie Kälte des Lößbodens für die Weinproduktion zu nutzen. So muss weder gekühlt noch geheizt werden, was Ressourcen spart.

Prickelnd. Leidenschaftlich. Stilvoll
Klein, aber fein. So lässt sich den Ansatz des Sekthauses Raumland aus Flörsheim-Dalsheim beschreiben. Seit den 1980er Jahren werden hier zehn Hektar Rebfläche bewirtschaftet, wobei sich alles auf die traditionsreiche Herstellung von hochwertigem Schaumwein in Flaschengärung konzentriert. Seit 2020 ist das Sekthaus Raumland als erster reiner Schaumweinproduzent Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP).

Klein. Exklusiv. Akribisch
Im nördlichsten Teil Rheinhessens, dort wo die steilen Ausläufer des Hügellandes zur Rheinebene fließen, liegt das Weingut Bischel. Das in dritter Generation geführte Familienweingut arbeitet nach der Maxime: mehr Handwerk im Weinberg, weniger im Keller. Auf den 25 Hektar Weinbergen stocken vor allem Riesling und Burgundersorten, hinzu kommt eine Handvoll weiterer Rebsorten. Seit 2019 ist das Weingut Bischel Mitglied im renommierten Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP).

Rustikal. Ambitioniert. Kraftvoll
Das Weingut Meyer-Näkel aus Dernau an der Ahr kann mit Fug und Recht von sich behaupten, am nordwestlichen Rand des deutschen Weinbaus Rotweingeschichte geschrieben zu haben. Die Weine des in vierter Generation geführten und seit 1994 dem Verband Deutscher Prädikatswein güter (VDP) angehörenden Guts haben eine Farbtiefe und Tanninstruktur, die wir sonst nur von Spitzenweinen aus dem Burgund kennen. Das liegt zuvorderst an der Ahr, die sich bei Dernau in einer steilen Schlucht mit schroffen Felsen und Klüften ins Ahrgebirge gegraben hat.

Zudem liegt das Gebiet im Regenschatten der Eifel und des Hohen Venns, was zur Folge hat, dass im Sommer ein beinahe mediterranes Klima herrscht – wie geschaffen für das perfekte Ausreifen roter Rebsorten. Auf knapp 20 Hektar kultivieren die Näkels nur wenige Rebsorten, wobei der Spätburgunder auf 75 Prozent der Anbaufläche stockt. Und natürlich ist es auch die akribische und fachkundige Arbeit von Dörte und Meike Näkel, welche die Weine des Guts so bemerkenswert macht. Auch wenn beide sagen, ihre einzige Aufgabe im Keller sei es „lediglich“, die individuellen Charakteristiken auf sensible Weise zu erhalten und herauszuarbeiten.

Herzlich. Frisch. Puristisch
„Mein Herz schlägt für den Wein.“ Das sagt Anette Closheim, Winzerin aus Langenlonsheim im Anbaugebiet Nahe. Im rund 150 Jahre alten Weingut ihrer Familie erzeugt sie aus hochreifen Trauben puristische Weine, die Gaumen und Auge zugleich begeistern. Es sind authentische Weine voller Vielfalt, Ausdruck und geschmacklicher Tiefe, wozu neben den Rebsorten und der Handwerkskunst der Winzerin auch die große Vielfalt unterschiedlicher Böden an der Nahe beiträgt. Zudem bewahrt der Mix aus milden Tagen und frischen Nächten, das „Cool Climate“, die Fruchtaromen der Beeren sehr gut. Neben Weißweinen baut Anette Closheim auch kernige Nahe-Trauben im Holzfass zu langlebigen Rotweinen aus – womit sie bezeugt: „Die Nahe kann auch rot!”