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🕑 4:02 Min. | Von Markus Althaus | Zum Produkt

Alles ist mit allem verbunden! Zu dieser Erkenntnis gelangte die Äbtissin, Mystikerin, Dichterin, Komponistin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen bereits im 12. Jahrhundert. Heute, im 21. Jahrhundert, sind es Menschen wie Dominik Eulberg, die in ihrem Leben unterschiedlichste (und manchmal scheinbar gegensätzliche) Aspekte miteinander verknüpfen und so in Beziehung zueinander setzen.

Doch der Reihe nach: Zunächst einmal ist Eulberg studierter Ökologe, aktiver Naturschützer und Sachbuchautor. Er hält Vorträge, engagiert sich als Botschafter für Naturschutzorganisationen und ist Gastwissenschaftler am Berliner Museum für Naturkunde. Auf der anderen Seite ist er ein international erfolgreicher Musiker, DJ und Produzent. Seine eigene Musik, ein fein klingender, atmosphärischer Minimal Techno, oft untermalt mit Tier- und Naturgeräuschen, schlägt viele Menschen in ihren Bann. Wer sich davon ein eigenes (Klang-)Bild machen möchte, wird auf Eulbergs Bandcamp-Profil fündig.

Dominik Eulberg hat damit zwei große Leidenschaften seines Lebens perfekt miteinander verbunden: die Liebe zur Natur und zur Musik. Und diese Verbindung ist ihm wichtig, denn Eulberg ist überzeugt, dass Musik etwas leistet, was die Wissenschaft allein nicht schafft: Menschen emotional anzusprechen und zum Staunen anzuregen. Im günstigsten Fall sind wir dann, verblüfft und auf der Gefühlsebene erreicht, bereit für den nächsten Schritt: uns aktiv für den Schutz unserer Mitwelt einzusetzen.

Da im Wirken Eulbergs oft eine spielerische Leichtigkeit mitschwingt, wundert es nicht, dass er sich auch ganz unmittelbar an einem Spiel versucht hat. Mit seinem Vogelquartett hat er dabei nichts grundstürzend Neues geschaffen, sich dafür aber eines echten Klassikers bedient. Die Protagonisten sind 56 Vertreter der heimischen Vogelwelt. Ein naheliegender Kunstgriff, denn unsere Vögel sind nicht nur bekannt und beliebt, sie sind auch ideale Indikatoren für den Zustand von Lebensräumen. Nicht umsonst sind einige Naturschutzprogramme mit markanten Arten verknüpft und viele Naturschützer*innen sagen seit Langem mit Recht: Nur was wir kennen, können wir auch schätzen, und nur was wir schätzen, werden wir auch schützen.

In Eulbergs Quartett begegnen uns seltene Vögel wie der Bienenfresser und der Ziegenmelker, aber auch häufige Zaungäste wie das Rotkehlchen und der Stieglitz – kunstfertig und lebensnah ins Bild gesetzt von renommierten Tiermaler*innen. Dazu erfahren wir ganz nebenbei Erstaunliches: dass der durchschnittliche Mauersegler im Lauf seines Lebens eine Flugstrecke zurücklegt, die dem zehnfachen Weg von der Erde zum Mond entspricht, warum der Buntspecht beim Trommeln keine Kopfschmerzen bekommt oder dass sich die Blaumeise auch von Weidennektar ernährt und dabei zum Bestäuben der Bäume beiträgt. Jede Karte enthält einen kurzweiligen Steckbrief mit solchen Fakten. Doch Eulberg wäre nicht Eulberg, hätte er nicht auch eine „musikalische“ Zugabe vorgesehen: Mittels eines QR-Codes auf der Rückseite der Spielkarten können die Gesänge, Rufe und Laute der einzelnen Arten abgerufen werden.

Ob wir uns nun für die Spielvariante Supertrumpf oder die klassische Form des Sammelns von Quartetten (je vier Karten eines Satzes) entscheiden, ist am Ende Geschmackssache. Beim Supertrumpf mit den Kategorien Größe, Spannweite, Gewicht, Jahresbruten, Eier pro Brut, Brutdauer, Brutpaare in Deutschland und Höchstalter beschäftigen wir uns jedenfalls etwas eingehender mit den Tieren. Und wenn wir dann noch den Gesängen lauschen und uns schließlich angeregt fühlen, öfter mal ins Freie zu gehen, die Augen offen zu halten und die Ohren zu spitzen, wird uns womöglich so manch überraschende Beobachtung gelingen. Womit sich der Kreis schließt: Alles ist eben mit allem verbunden.

Produkt im Fokus

Repräsentativer Querschnitt heimischer Vogelarten · Naturnah und kunstfertig von namhaften Naturmalern illustriert · Gesänge, Rufe und Laute der Arten per QR-Code abrufbar

19,90 €

    Weitere Themen

    Ob ein Spiel das Prädikat „Klassiker“ verdient, ist nicht zuletzt eine Frage der kulturellen (und der persönlichen) Perspektive. Wir haben – höchst subjektiv – eine Auswahl von Spielen zusammengestellt: einige, die zweifelsohne zu diesem erlauchten Kreis zählen, andere, von denen wir meinen, dass sie diesen Status im Laufe vieler Jahre erworben haben.

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