Turnmatte Vachettenleder

Hier kommt eine veritable Turnmatte (für die dieser Begriff eigentlich, da sie sich auch als Matratze zum Schlafen, Ausruhen oder zur Meditation empfiehlt, eine unzulässige Untertreibung ist), die wir – in Ermangelung nennenswerter und brauchbarer Alternativen – selbst haben machen lassen: aus ehemals für solche Zwecke bewährten Materialien bei Christoph Hack in Köln.

Als Obermaterial dient ca. 2 mm starkes, vegetabil gegerbtes Rindleder – sogenanntes Turnvachettenleder, das heute immer noch zur Herstellung qualitätvoller Turnböcke oder Springpferde verwandt wird. Die ganze Oberseite ist nahtlos aus einer Haut gefertigt – für 2 qm Oberfläche werden ca. 5 qm Rohleder benötigt, die vor dem Gerben ein Gewicht von mind. 50 kg aufbringen müssen; solches Leder ist selten und nur bei sogenannten 50er-Bullen zu finden. Es ist ungefärbt und gefettet; im Lauf der Zeit nimmt es eine dunkle Patina an, die es optisch immer schöner werden lässt.
Das Innenpolster ist eine latexierte Kokosmatte, ein Material mit enormer Sprungelastizität auch noch nach Jahren des Gebrauchs. Es war lange Zeit das traditionelle Polstermaterial, bis es vom wesentlich billigeren Verbundschaumstoff ersetzt wurde. Eine umschließende Polsterwatte sorgt für einen weicheren Übergang zum Obermaterial. Die Unterseite der Matte ist aus einem 3 mm dicken Wollwebfilz, der zugleich als wärmende Unterlage beim Gebrauch der Matte als Gästematratze dient.
Die Ecken sind zusätzlich verstärkt, an den beiden Schmalseiten befinden sich Metallreißverschlüsse (vom Schweizer Hersteller Riri), je zwei geschraubte Ledergriffe erleichtern den Transport.