Soil Seifenablage Kieselgur

Die Dimensionen sind kaum vorstellbar: Ein Milliliter Kieselgur besteht aus einer Milliarde Kieselalgenschalen und -bruchstücken. Rechnen Sie das mal auf einen Liter hoch, da wird Ihnen schwindelig. Zugleich jedoch ist das fossile Sedimentgestein, das sich ab der Zwischeneiszeit in Süßwasserseen bildete, alles andere als eng gepackt, sondern locker geschichtet und mit unzähligen, winzigen Poren versehen. Dadurch wirkt es fast wie ein Schwamm: Die Kieselgur saugt Feuchtigkeit auf, speichert sie und wirkt so feuchtigkeitsregulierend. Außerdem überzeugt sie durch geringes Gewicht, ist feuer- und säurebeständig, stabilisiert Dispersionen (also Mischungen von Stoffen, die sich schlecht verbinden) und zeichnet sich nicht zuletzt durch ausgesprochen gute Filtereigenschaften aus, weshalb man sie beispielsweise zum Filtrieren von Trinkwasser oder Bieren sowie in Schwimmbädern verwendet. Auch im Baugewerbe wird Kieselgur vielfältig eingesetzt: bei der Herstellung von Baustoffen, Wärmedämmungen und Anstrichen. Und nicht zuletzt zeigt sie als organisches Pestizid und als Schleifmittel großes Potenzial.
Hier kommt Kieselgur in einer Form, wie sie in Japan traditionell zum Verputzen von Häusern zum Einsatz kommt. Das zu Pulver vermahlene Gestein wird in Gipstechnik verarbeitet und von Stuckateuren zu atmungsaktiven Haushaltsgegenständen geformt, die dadurch, dass sie nicht glasiert oder anderweitig weiterverarbeitet sind, vollständig die natürlichen Eigenschaften von Kieselgur übernehmen. Isuguri, die Firma, die hinter dem Produktlabel „Soil“ steht, ist schon seit über hundert Jahren im Baugewerbe tätig, seit 1989 besonders aktiv in der Restaurierung traditionell-japanischer Architektur und seit 2004 auch Anbieter von Designprodukten wie diesen, die sich besonders die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften des Materials zunutze machen. Die farbige Kieselgur in Weiß, Grün und Rosa ist vollständig naturbelassen: Die weißen Produkte werden aus Kieselgur der Präfektur Akita hergestellt, die rosafarbene Kieselgur stammt von der Noto-Halbinsel in der Präfektur Ishikawa, die grüne schließlich ist eine Mischung aus weißen Akita-Erden sowie grünen Erden und Pigmenten. Die Oberfläche fühlt sich fast ein wenig kreidig an, reibt sich aber nicht ab.