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Sichtlich erholsam. Lichtinseln im Garten
Unsere Gärten sind Orte der Verbundenheit mit der Natur, gezähmt – und ungezähmt. Sie sind wahre Oasen, die vielfältigste Sinneseindrücke bereithalten: die Farben und Düfte der blühenden Pflanzen, die Geräusche zwitschernder Vögel, summender Insekten und durchs Laub raschelnder Bodenbewohner, die vielschichtigen Aromen selbst geernteter Früchte, die wir in kontemplativer Beschäftigung oder mit anstrengender Muskelkraft heranwachsen ließen, die Texturen des Bodens, den wir bearbeiten.
Bereits der Blick ins Grüne beruhigt das menschliche Gemüt und lässt uns tief durchatmen. Sogar dem selbst vorgezogenen Pflänzchen beim Wachsen zuzusehen erfüllt uns mit einer ungeahnten Zufriedenheit. Es scheint paradox und ist doch wahr: Während um uns herum das Leben nur so sprüht vor Energie und Leidenschaft, finden wir im Garten zu Ruhe und Entspannung.
Mehr Licht. Das menschliche Auge
Um all das vollkommen genießen und wahrnehmen zu können, benötigen wir Licht – das Sehen gilt als einer der wichtigsten Sinne für die bewusste Wahrnehmung. Das primäre Sinnesorgan für die Lichtwahrnehmung ist unser Auge, eines dieser erstaunlichen Wunderwerke der Natur, vielschichtig und komplex aufgebaut. Treffen Lichtstrahlen auf die Netzhaut (die innere Augenhaut), werden die dortigen Nervenzellen angeregt, die sogenannten Photorezeptoren. Pro Quadratmillimeter finden sich 400.000 dieser Sinneszellen in der menschlichen Netzhaut: etwa 120 Millionen Stäbchen, die für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich sind, und rund 6 Millionen Zapfen, die die Farbwahrnehmung ermöglichen. Von den Lichtwellen angeregt, feuern sie ihre neuronalen Impulse über den Sehnerv in Richtung Gehirn. Streng genommen sehen wir mit dem visuellen Cortex (der Sehrinde) unseres Gehirns, der die ihm zugespielten Lichtreize überhaupt erst zu einem Bild, also zu einer bewussten Wahrnehmung zusammensetzt.
Nun scheint die Sonne – unsere erste und wichtigste Licht- und Energiequelle – nicht immer. Es ist Nacht, es ist bewölkt und regnerisch, wir befinden uns im Innern eines Gebäudes. „Mehr Licht“ ist uns dann ein tief verwurzeltes Bedürfnis. Bereits unsere Urahnen behalfen sich deshalb in ihrer Höhle, indem sie künstliche Lichtquellen entwickelten. In der Grotte La Mouthe, im Tal der Vézère im Südwesten Frankreichs gelegen, fanden Archäologen kleine Steine, die gezielt ausgehöhlt worden waren. In diesen Steinen war nachweislich schon vor rund 20.000 Jahren mithilfe von Dochten aus Moosen und Haaren Fett verbrannt und die Flamme als Lichtquelle genutzt worden.
Das können wir noch heute – und sogar besser. Was also liegt näher, als uns den einzigartigen Erholungsraum Garten so zu beleuchten und einzurichten, dass wir ihn, nachdem wir unser Tagewerk vollbracht haben, auch noch nach Sonnenuntergang mit allen Sinnen erleben können. Und die ursprünglichste Form einer Beleuchtung ist noch heute: das Feuer.
Faszination Feuer. Geborgen in Raum und Zeit
Die Feuerschale auf der Terrasse oder der Gartenkamin auf dem Rasen: Einer dieser lichten, zutiefst kontemplativen Momente im Garten ist der Blick ins Feuer. Es geschah vor etwa einer Million Jahren, dass es dem Menschen gelang, die Urkraft Feuer zu bändigen – ein entscheidender Schritt in der menschlichen Evolution, der ungeahnte Folgen haben sollte.
Das gezähmte Feuer bildete nicht nur das wärmende Zentrum eines Lagerplatzes, später von Haus, Hof und Heimat, um das sich die Angehörigen der Gruppe, der Familie versammelten. Es bot nicht nur wirksamen Schutz vor Raubtieren, die sich in der Dunkelheit anschlichen. Vielmehr ermöglichte es eine revolutionäre Form der Nahrungszubereitung, die sowohl die körperliche als auch geistige Entwicklung des Menschen vorantrieb. Denn durch das Garen, Rösten und Braten über dem Feuer konnte die Energiequelle Fleisch effizienter aufgeschlossen und die Nahrung einfacher verdaut werden. Die bei der Verdauung eingesparte Energie investierte die menschliche Physiologie ins das energiehungrigste Organ: das Gehirn. Mit vollem Erfolg.
Vielleicht liegt es an dieser evolutionär so zentralen Bedeutung, dass das Feuer bis heute eine solche Faszination auf uns ausübt. Versammeln Sie Menschen um das in der Stahltonne prasselnde Feuer, in dem die Holzscheite knistern und von dem ab und an ein Funkenregen aufsteigt – alle werden sich wie magisch angezogen dem flackernden Schauspiel zuwenden. Die Stimmen werden leiser, Ruhe und Gelassenheit kehren ein, die Blicke sinnierend auf die Flammen gerichtet.
„Mit dem Feuer fühlt der Mensch sich niemals allein. Die Flamme kann Gesellschaft leisten – darin steckt der Urzusammenhang zwischen Flamme und Seele“, befand der Kulturphilosoph Oswald Spengler. Am Feuer fühlt sich der Mensch geborgen in Raum und Zeit.
Visuelle Akzente setzen. Funktional und ästhetisch
Natürlich muss es nicht zwangsläufig die offene Flamme sein. Auch mit den Errungenschaften der Moderne, sprich: mit elektrischem Licht können wir im Garten stimmungsvolle visuelle Akzente setzen – und Funktionalität spielt dabei eine ebensolche Rolle wie Ästhetik.
Wollen Sie Wege und Stufen in Ihrem Garten ausleuchten, damit Sie sich auch in der Nacht nicht ins Unterholz verirren oder über den Schnecken jagenden Igel stolpern, so bieten sich lichtstärkere Außen- und Bodenleuchten an. Aus einem dauerhaften Material gefertigt und mit einem entsprechendem IP-Wert ausgestattet, halten diese Leuchten der Witterung mühelos stand. Und mit einer indirekten Beleuchtung erzielen Sie im Naturraum Garten eine angenehm unaufdringliche Wirkung, zumal Sie darauf achten sollten, keinen unnötigen „Lichtsmog“ zu verursachen.
Die nächtliche „Lichtverschmutzung“ ist ein ernst zu nehmendes Thema, nicht nur weil das menschliche Dauerfeuer – sogar aus dem Weltraum beobachtet – ein unnatürliches Lichtermeer inszeniert. Unser Hang, die Nacht zum Tage zu machen, bringt vielmehr den natürlichen Biorhythmus aller Lebewesen aus dem Takt. Zugvögel und nachtaktive Insekten verlieren die Orientierung, Amseln und Rotkehlchen zwitschern um ein Uhr nachts – auch unser eigener Schlafrhythmus wird aus dem Gleichgewicht gebracht. Viel besser liegen Sie auf einer Wellenlänge mit der Natur, wenn Sie Ihre funktional ausgerichteten Leuchten nicht direkt neben dem Nistkasten oder dem Igelhaus installieren und sie zusätzlich mit einem Bewegungsmelder oder einer Zeitschaltuhr ausstatten. Auf diese Weise sparen Sie Energie und stehen dann im Licht, wenn es tatsächlich benötigt wird.
Noch zurückhaltender, dafür umso atmosphärischer illuminieren Sie Ihren Garten mit dem sanften Schein „archetypischer“ Feuerstellen und Leuchten. Eine entlang der Terrasse oder Gartenmauer gewundene Lichterkette setzt ebenso stimmungsvolle Akzente wie Windlichter, Petroleumleuchten oder eine Feuerschale, deren Flammen jenes faszinierende Spiel von Licht und Schatten werfen.
Atmosphärische Lichtinseln. Von sinnlichen Eindrücken erfüllt
Zur Lieblingsecke werden Ihre Lichtinseln mit einer Einrichtung, die Sie ebenso stimmig umfängt wie der Lichterschein in Ihrem Garten. Bequem zurückgelehnt auf der geschwungenen Gartenbank, mit einem Happy-Hour-Getränk auf dem Gartentisch aus heimischen Hölzern, daneben ein Grill, auf dem die Abendmahlzeit brutzelt, eine Wolldecke um die Schultern geworfen, um die Abendkühle fernzuhalten: Mit solchen guten Dingen erschaffen Sie in Ihrem Garten erholsame Beobachtungsposten, in denen Sie am Ende eines geschäftigen Tages all die Farben, Klänge und Düfte der gezähmten wie ungezähmten Natur um Sie herum in vollen Zügen genießen – und tatsächlich Ihren eigenhändig gesetzten Pflanzen beim Blühen und Gedeihen zusehen können.
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Ob Wandleuchte, Deckenleuchte, Wegeleuchte, Pollerleuchte oder gar mobile Lichteinheit – bei Außenlampen heiligen Zweck und Ort die Mittel. Die folgenden Fragen helfen Ihnen bei der Planung, denn die Entscheidung für die passende Außenbeleuchtung sollte nicht spontan aus dem Bauch heraus getroffen werden.
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