Sessel Lamino

Soll das Werk den Meister loben, muss es auch im Kern taugen. Seit seiner Einführung im Jahre 1956 fand der Sessel Lamino vom schwedischen Möbeldesigner Yngve Ekström rund 250.000 Mal seinen Käufer, und allein das deutet schon darauf hin: Er taugt. Offensichtlich ist nicht bloß sein Erscheinungsbild, sondern auch das Handwerk, das ihn erschuf, meisterlich. Für den Rahmen und die beiden vom Käufer anzuschraubenden Seitenteile wird eigens hierfür angefertigtes Eichenschichtholz verarbeitet, das unter Dampf gebogen wird – in für Bugholz teils erstaunlich engen Kurven. Die exakt eingepassten Armlehnen führen den Schwung – ein ungewöhnliches Detail – zur Rückenlehne hin verbreitert fort.
Die Sitzfläche benötigt keinerlei tragende Holzelemente. In der Ausführung mit Schurwollbezug ist hier Verlass auf das aufgepolsterte, robuste Leinengewebe in Leinwandbindung. Was von einem Sitzmöbel erwartet werden darf und muss, löst hier der Bezugstoff ein: Aus vierfach verzwirnten Merino-Schurwollgarnen gewebt, ist er besonders strapazierbar und zugleich leicht zu reinigen – seine Feuerprobe bestand er im Schiff- und Flugzeugbau, wo er ebenfalls für Polsterungen eingesetzt wird.
In der Lederausführung kann die Sitzfläche ebenso ganz auf die außergewöhnliche Festigkeit und Stärke des Bezugmaterials bauen: ein kräftiges Kernleder in einer eindrucksvollen Materialstärke von 4 mm.
Die Linienführung des Lamino ist nicht nur der Sitzhaltung optimal angepasst. Sein Erscheinungsbild fügt sich auch in jedes Umfeld ein, von der Bibliothek bis zur Diele, und deckt damit ein weites Feld von Raum und Nutzen ab.

Der Hocker Lamino wird in drei Teilen geliefert: ein Sitz mit Bezug und zwei Seitenteile. Beim Zusammenbau müssen die Seitenteile jeweils kräftig zusammengedrückt werden. Die Spannung, die so entsteht, sorgt zusätzlich für die hohe Stabilität der Konstruktion. Innensechskantschrauben aus massivem Messing und das entsprechende Werkzeug liegen bei.