Rosen
Kaum eine Blume wurde in der Literatur so oft besungen wie die Rose – die „Königin der Blumen“, die die Menschheit schon seit Jahrtausenden mit ihrer Anmut und ihrem Duft verführt. Mit der Züchtung moderner Rosen ... Weiterlesen
Ratgeber
Dem Duft auf der Spur. Historische Rosen und Wildrosen
Kaum eine Blume wurde in der Literatur so oft besungen wie die Rose – die „Königin der Blumen“, die die Menschheit schon seit Jahrtausenden mit ihrer Anmut und ihrem Duft verführt. Mit der Züchtung moderner Rosen ist allerdings bei vielen Sorten der Duft fast verflogen. Dies liegt vorwiegend darin begründet, dass man bei der Züchtung lange Zeit das Augenmerk auf Merkmale wie ein ausgeprägtes Farbenspiel oder eine längere und häufigere Blütezeit richtete und bei der Einkreuzung auf Sorten zurückgriff, die wenig bis kaum dufteten. Erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts wendet man sich in der Züchtungsarbeit wieder verstärkt dem Duft zu und alte Rosensorten rücken in den Fokus.
Gut für uns, denn auch wir schätzen die Qualitäten dieser „alten Rosen“. Sie haben sich nicht nur ihren Duft bewahrt, sondern sind zudem meist noch widerstandsfähiger, frosthärter und pflegeleichter als viele moderne Züchtungen. Der Schwerpunkt in unserem Sortiment liegt deshalb auf diesen wiedergefundenen historischen Rosen sowie auf heimischen Wildrosen – von Strauchrosen wie der berühmten Damaszenerrose über Ramblerrosen und Kletterrosen bis hin zu Bodendeckerrosen und Wildrosenhecken. Fast jede Rose hat ihren charakteristischen Duft. Einige duften fruchtig-lieblich nach Apfel, Honig oder Zitrone, andere überzeugen durch würzige, pfeffrige Noten, und besonders die Damaszenerrosen verströmen einen betörenden Moschusduft. Wie intensiv eine Rose duftet, hängt nicht nur von der jeweiligen Sorte ab, auch Standort und Witterung sind entscheidend. Ein sonniger, windstiller und luftfeuchter Gartenplatz ist ideal, damit sich die ätherischen Öle der Rosen bilden und ihren Duft freisetzen. Am besten gedeihen Rosen in lockeren, humosen Lagen, wo sie weder großer Hitze noch Staunässe ausgesetzt sind. Stimmen die Bodenverhältnisse, bedanken sich die Rosen mit Blütenreichtum und reger Nachblüte.
Ein Dufterlebnis von Frühling bis Winter
Jedoch empfiehlt es sich, den Rosen auch andere aromareiche Gewächse zur Seite zu stellen, damit Sie von Frühling bis Winter in den Genuss eines duftenden Gartenparadieses kommen. Setzen Sie duftende Akzente mit Ziergehölzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, sodass Sie sich rund ums Jahr an ihrem Duft erfreuen können.
Den Auftakt macht der Winterschneeball, dessen weiß-rosafarbene Blüten bereits im November erscheinen und bis in den April hinein den winterlichen Garten mit einem süßen, weit tragenden Duft erfüllen. Etwa von Dezember bis April verwöhnt uns das Wintergeißblatt mit seinen rahmweißen Blüten und ihrem verführerischen Veilchenduft, lange bevor die Veilchen selbst erscheinen. In milden Lagen können wir uns bereits im Januar, sonst ab Anfang März, an den weißen, glockigen Blüten der Schnee-Forsythie erfreuen, die einen intensiven, mandelartigen Duft verströmen. Im Mai und Juni trägt der Gewöhnliche Flieder ganz außergewöhnlich gut duftende, violette Blütenrispen. Zu dieser Zeit strecken auch die frühen Wildrosen ihre Knospen der wärmenden Sonne entgegen und streicheln die Nase mit ihrem zarten Duft, noch bevor die Hauptblütezeit der Rosen im Juni beginnt. Einige Rosensorten blühen sogar bis in den Spätherbst hinein und schenken Ihnen ein variantenreiches Dufterlebnis. Ab Juni sind die Zweige der Hänge-Buddleie übersät mit Tausenden kleiner Blüten, die kaskadenartig entlang der Äste stehen und ihren weitreichenden Duft nach Honig und Vanille verströmen. Zeitgleich zeigen sich an ’Heckrotts Duft-Geißblatt‘, einer der duftstärksten Pflanzen, die ersten zarten Knospen. Bis zum September, teilweise sogar bis in den November hinein können Sie die zahllosen, wunderschön gefärbten Blüten bewundern, die Sie besonders in den Abendstunden mit ihrem intensiven, honigartigen Duft verzaubern werden. Und schon beginnt das duftende Gartenjahr von Neuem.
Weitere Themen zu Rosen
Rosen pflanzen
Im Oktober gepflanzte Rosen bilden noch in diesem Jahr – bevor der Boden durchfriert – neue Wurzeln. Sie treiben daher im nächsten Frühjahr stärker aus als Rosen, die erst dann gepflanzt werden, gehen vitaler in die neue Gartensaison und blühen etwa zehn Tage früher. Die meisten Rosen bevorzugen einen sonnigen, luftigen Standort; einige (zum Beispiel viele Ramblerrosen) wachsen auch noch gut im Halbschatten. Zu heiße Plätze an oder vor Südwänden oder stark reflektierenden Wegen sollten gemieden werden, da die Pflanzen hier unter Stress leiden und anfälliger sind für den Befall mit Krankheiten und Schädlingen. Rosen wachsen in fast allen nicht zu sauren Gartenböden. Rosen pflanzen
Pflegeleicht und duftend
Seit mindestens 12 Millionen Jahren blühen und duften die Blumen der Gattung Rosa auf der Erde, und es gibt eine unübersehbare Vielzahl an Rosen, was der Natur, aber auch den Zuchterfolgen der Rosengärtner zu verdanken ist. Als „Alte Rosen“ gelten solche, die aus der Zeit vor 1867 stammen, dem Entstehungsjahr von ‘La France‘, der ersten Teehybride. Die meisten der alten Sorten sind inzwischen ausgestorben, denn mit dem Ziel, immer neue, moderne Rosen zu züchten, die immer dauerhafter und leuchtender blühen sollten, wurden viele dieser Sorten „zu Tode gekreuzt“. Alte Rosen. Historische Rosensorten
Rosen schneiden
Die Meinungen zum richtigen Rosenschnitt sind ebenso vielfältig wie – oftmals – heiß umstritten. Aber zumindest bezüglich des richtigen Zeitpunkts gibt es eine einfache, ganz objektive Regel aus dem Phänologischen Gartenkalender (mit dem Termine für regelmäßige Gartenarbeiten anhand von Naturphänomenen festgemacht werden können): Rosen werden im Frühjahr geschnitten, und zwar dann, wenn die Forsythien blühen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt verstärkt der Austrieb, und es sind keine Starkfröste mehr zu befürchten. Rosen schneiden