Norwegischer Poncho Lammwolle

Kennen Sie die weichen, dicken, warmen Lammwolldecken von Røros Tweed? Wir lieben diese kuscheligen Kollegen, die uns im Winter am Schreibtisch oder auf dem Sofa wärmen und im Sommer dafür sorgen, dass wir abends lange auf der Terrasse sitzen können. Einziges Manko: Will man nur eben einmal kurz aufstehen, muss man sich erst aus der Decke herausschälen und danach wieder einwickeln, und dabei geht oft die schöne Wärme verloren. Røros Tweed kam daher auf die clevere Idee, einen Poncho zu fertigen – an sich keine Neuheit in der Bekleidungswelt, doch das Besondere an diesen Modellen ist, dass sie aus dem gleichen dicht gewebten, weichen Tuch aus feiner Lammwolle gefertigt sind wie die Decken des norwegischen Herstellers. Mit einem üppigen Materialgewicht von 450 g/qm und der doppelt aufgerauten Oberfläche kann das voluminöse Wollgewebe die wärmeisolierende Luft gut speichern. Das Gewebe ist dennoch schmiegsam und elastisch und hat einen schönen weichen Fall.

Als Doubleface mit verschiedenfarbigen Seiten gewebt und an den Kanten sauber umkettelt, lässt sich der Poncho beidseits tragen. Durch den Einschnitt im Vorderteil wird der Poncho streng genommen zu einer Ruana – zumindest im südamerikanischen Raum, wo man auch sprachlich zwischen der geschlossenen und der offenen Form unterscheidet. Der Poncho ist insgesamt sehr großzügig geschnitten: Mit zwei Metern Breite ist er groß genug, um sich darin rundum einwickeln zu können. Selbst die Schultern sind bedeckt und – Vorteil Poncho – bleiben es naturgemäß auch, weil ein Poncho nicht so leicht verrutscht. Dank seiner Rückenlänge von einem Meter reicht der Poncho auch groß gewachsenen Menschen locker über die Knie, sodass sie immer und überall warm und weich auf dem Wollgewebe sitzen. Dies freute besonders unsere über 1,80 Meter große Produktmanagerin, die sich solch einen Wollponcho sofort für ihr Homeoffice (im kalten Altbau) zulegte und ihn gegen keine Decke der Welt mehr eintauschen möchte.

Eine hohe Fertigungstiefe charakterisiert das norwegische Textilunternehmen Røros Tweed. Ausgehend von Entwürfen, die in Zusammenarbeit mit – auch internationalen – namhaften Designern entstehen, sind sämtliche Produktionsprozesse, von der Schur bis zum Weben, in Norwegen angesiedelt. Dass Røros Tweed so konsequent auf eine rein norwegische Produktion achtet, liegt auch in der Wertschätzung regionaler Traditionen begründet – aber nicht nur.

Am Anfang stand in Røros, der einzigen Bergstadt Norwegens, eine soziale Motivation: Der Industrielle Peder Hiort (1715 bis 1789) hatte in seinem Testament verfügt, sein Vermögen für den Ankauf von Wolle zu nutzen, damit die Bedürftigen von Røros daraus in bezahlter Heimarbeit Textilien weben konnten. In dieser Tradition verantwortungsvollen Handelns steht auch Røros Tweed und führt den Grundgedanken der Hiort-Stiftung fort – technisch fortschrittlich und ökologisch bedacht. Für die Herstellung werden die Produkte so konzipiert und gefertigt, dass die eingesetzten Materialien wiederverwendet und in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Das schont Ressourcen, spart Materialkosten und vermeidet Abfälle.

Røros Tweed verwendet ausschließlich Wolle von Schäfereien der Region. Die Schafe leben und grasen frei auf der Weide, auch wenn das Klima dort ausgesprochen rau ist. Dies verschafft aber gleichzeitig einen großen Vorteil, denn Schädlinge setzen sich in der Wolle gar nicht erst fest. Auf eine chemische Behandlung kann daher verzichtet werden. Die norwegische Schurwolle zeichnet dank der natürlichen Lebensbedingungen für die Schafe eine weitere Besonderheit aus: Sie ist sehr elastisch. Drückt man die Rohwolle mit den Händen zusammen und lässt dann los, erreicht sie rasch wieder ihr ursprüngliches Volumen. Diese Elastizität sorgt dafür, dass die Decken von Røros so voluminös sind – und auch lange bleiben.