Für ein grünes Morgen. Bewusst naturfreundlich gärtnern

Naturfreundlich gärtnern bedeutet, im Einklang mit der Natur zu arbeiten, der Natur Raum zu Wachstum und Entfaltung zu geben. Das Grün in unseren Gärten gedeiht umso üppiger, je mehr wir die Natur einbinden, anstatt sie auszuschließen. Beherzigen wir diese Erkenntnis, kann sie uns eine wertvolle Helferin bei der Aufgabe sein, unsere Gärten und Balkone fit für die Zukunft zu machen.

In eine blühende Zukunft gehen wir nicht nur, indem wir unsere Gärten alljährlich im Herbst auf die dunkle Jahreszeit vorbereiten, Laub von Rasenflächen und Wegen entfernen, mit dem gesammelten Laub Beete abdecken und Kübelpflanzen vor Frost schützen. Zu den gärtnerischen Aufgaben zählt es inzwischen ebenso, unsere grünen Rückzugsräume ganzjährig wetterfest zu machen. Denn die Folgen des Klimawandels erleben wir zunehmend auch in unseren Breitengraden: Sie machen sich in sommerlich warmen, niederschlagsarmen Frühjahrsmonaten bemerkbar, wir spüren sie aber auch, wenn im Sommer Starkregen und Hagel fallen und stürmische Winde Bäume entwurzeln und Dächer abdecken.

Unsere Gärten gegen alle diese Phänomene zu wappnen gelingt uns, indem wir die Pflanzenauswahl den jeweiligen Standortbedingungen anpassen. Unser Tipp: Legen Sie zunächst einen ausführlichen Plan Ihres Gartens an. Tragen Sie trockene Standorte ein, feuchte und staunasse Standorte im Schatten oder Halbschatten ebenso wie Rasenflächen und Wiesen, gepflasterte Bereiche, Mauern und Wege … Windrichtung und Sonnenstände sollten Sie in Ihrer Zeichnung genauso markieren wie etwa die Fließrichtung von Niederschlägen, Gefälle im Gelände und Wasserflächen (Teiche). Auch eine Bodenanalyse kann hilfreiche Daten liefern.

Natur schafft Struktur

Beobachten Sie die Pflanzen in Ihrem Garten und auf dem Balkon: Sieht das Blattwerk gesund aus, werden kräftige Blüten und schmackhafte Früchte ausgebildet? Ist das nicht der Fall und müssen Sie eventuell sogar häufiger gießen und weitere Pflegemaßnahmen ergreifen, um eine Pflanze am Leben zu erhalten, so steht sie womöglich nicht am geeigneten Standort. Da hilft nur eines: umgestalten! Mithilfe der gesammelten Erkenntnisse ist das nicht einmal so kompliziert, wie es klingt.

Zu den zukunftsträchtigen Gehölzen zählen die sogenannten Klimabäume. Widerstandsfähig und robust, sind Blumenesche, Speierling, Esskastanie, Felsenbirne & Co. besser auf die im Wandel begriffenen klimatischen Bedingungen eingestellt als viele der bislang bevorzugten Forst- und Gartenbäume. Als ausgesprochene Vogelnähr- und Schutzgehölze sowie Insektenweiden sind sie zudem von hohem ökologischem Nutzen und ästhetischem Wert. In unserem Sortiment finden Sie in diesem Jahr erstmals auch ein Staudenpaket aus acht heimischen Wildstauden. Wildstauden sind seit Jahrtausenden an hiesige Umweltbedingungen angepasst und daher oft genügsamer als viele der züchterisch bearbeiteten Gartenstauden. So kommen sie meist auch mit schwierigen Standorten gut zurecht. In Zeiten des Wandels empfehlen sie sich daher mehr und mehr für eine Verwendung in unseren Staudenbeeten, zumal sie für den Naturschutz äußerst wichtig sind: Von nur einer heimischen Pflanze profitieren bis zu zehn verschiedene Insektenarten, die Unterschlupf und reichlich Nahrung finden.

Naturnahe Wildblumenwiesen, die mit ihren zahlreichen Wildblüten scharenweise Nützlinge anlocken, sind ungleich wertvoller und zudem weniger aufwendig in der Pflege als jeder englische Rasen. Eine Wildblumenwiese wird nur zweimal im Jahr gemäht, sie muss nicht gedüngt und kaum gewässert werden. Wir bieten in unserem Sämereiensortiment eine Saatgutmischung an, mit der Sie Ihre Rasenfläche in eine blühende Wiese verwandeln können. Vor Windeinfall und Sturm schützt eine an der geeigneten Stelle gesetzte Heckenpflanzung. Wählen Sie hierfür Wildobstgehölze aus, profitieren davon auch Ihre gefiederten Gartenmitbewohner, die in einer Wildobsthecke reichlich Nistverstecke und Nahrung finden. In sonnenexponierten Gärten schaffen Sie absonnige Flächen, indem Sie Wälle und Böschungen anlegen. Eine Baumaßnahme mit Doppelnutzen, denn sie ist ebenso ein Beitrag zur wildtierfreundlichen Umgestaltung Ihrer Grünflächen.

Übrigens: Naturfreundlich gärtnern heißt nicht, den Garten verwildern zu lassen. Doch die Natur sucht sich ihren Weg. Daher lohnt es sich durchaus, einmal zu beobachten, welche der gepflanzten Blühstauden und Blumen sich willig vermehren – und an welche Stelle im Garten sie wandern. Meist erwachsen daraus mit wenig Aufwand sehr schöne, natürliche Pflanzbilder.

Ressourcen sparen leicht gemacht

Sind bereits die Frühjahrsmonate von lang anhaltender Trockenheit und warmen Temperaturen geprägt, kann es im weiteren Verlauf der Saison noch so viel regnen – meist gelingt es dem Boden im Garten nicht, sich vollständig zu regenerieren. Den Regenmangel aus dem Frühjahr kompensieren Ihre Pflanzen umso besser, wenn sie in einem gesunden Boden stehen.

Ob Sie nun Ihren Ziergarten gestalten oder Gemüsebeete anlegen möchten: Eine dauernde Bedeckung der Erdoberfläche verbessert die Struktur und den Nährstoffgehalt des Bodens, erhöht seine Wasserspeicherfähigkeit und reduziert die Verdunstung. Wenn Sie keine Bodendecker pflanzen möchten, unterstützt eine Mulchdecke aus Grasschnitt, Beinwell, Brennnessel, Schafwolle oder kompostierbarem Mulchpapier. Insbesondere im Gemüsegarten lassen sich zum Mulchen auch Ernteabfälle verwenden. Übrigens: Mulch ist ebenso der beste Schutz vor Erosion durch Starkregen und Wind. Daher empfehlen wir, selbst die Erde in Hochbeeten und Pflanzkübeln mit einer Mulchschicht zu versehen.

Regelmäßiges Auflockern und Hacken der oberen Bodenschicht hilft, Wasserverluste durch Verdunsten zu reduzieren. Denn es unterbricht jene Bodenkapillaren der oberen Bodenkrume, die das Wasser aus dem Boden „herausleiten“ würden. So erzielen Sie eine Bodenstruktur, die für den steten Wassertransport aus tieferen Schichten in den Bereich der Pflanzenwurzeln sorgt. Lehmige oder sandige Böden lassen sich mit Gaben von Kompost oder Mist, mit Pflanzenkohle und Gesteinsmehl aufbessern.

Beherzigen Sie zum guten Schluss die zwei Grundregeln des Gießens, haben Sie schon viel für eine blühende Zukunft getan: Gießen Sie nicht zu oft – dafür aber durchdringend. Und: Gießen Sie an der richtigen Stelle. Denn bei häufigem, aber oberflächlichem Gießen dringt das kostbare Nass gar nicht erst bis in den Wurzelbereich der Pflanzen vor. Wo immer möglich, sollten Sie mit der Kanne – möglichst ohne Brause – die Einzelpflanze direkt am Fuß gießen. Auf diese Weise minimieren Sie die Verdunstung über den Boden und das Blattwerk. Grundregel 2 a) lautet: Gießen Sie nicht bei starker Sonneneinstrahlung oder bei starkem Wind. Zu den effizientesten Wassersparmaßnahmen in Hochbeeten und großen Pflanzkübeln zählt das „Installieren“ von Bewässerungstöpfen aus Ton. Sie versorgen Ihre Pflanzen auch in trockenen Phasen kontinuierlich mit ausreichend Feuchtigkeit.

Passende Produkte