Heimisches Gehölz Faulbaum
- Heimisches Gehölz von unschätzbarem ökologischem Wert
- Nährpflanze für Insekten, Vögel und Raupen
- Großstrauch für feuchte und staunasse Standorte
Allgemeine Informationen
Blüte:
Die kleinen gelben Blüten sind unscheinbar, aber ungeheuer nektar- und pollenreich – und da der Nektar frei zugänglich ist, findet sich im Mai und Juni eine große Artenvielfalt zum Sammeln ein: neben der Honigbiene kommen Waldrand-Sandbiene, Schlehen-Lockensandbiene und Furchenbiene, dazu Schwebfliegen, Schmetterlinge und Käfer.
Frucht:
Aus den Blüten bilden sich erbsengroße, runde Steinfrüchte, sich von grün, rot und ab September schließlich schwarz verfärben. Sie verbleiben dann den ganzen Winter an den Ästen und dienen 36 verschiedenen Vogelarten und gut 10 Kleinsäugetieren als wichtige Futterquelle in der kalten Jahreszeit.
Pflanze:
Der Faulbaum wächst üblicherweise als Großstrauch von 2,5–5 m Höhe und knapp 2–3 m Breite. Das erlenartige, grüne, sich im Herbst gelb verfärbende Laub ist Raupenfutter par exellence: 30 verschiedene Schmetterlinge leben vom Faulbaumlaub, darunter der bekannte Zitronenfalter oder der Faulbaum-Bläuling.
Ansprüche an Standort und Klima:
Der Faulbaum ist für alle feuchten und sogar zeitweise staunassen Stellen im Garten geeignet, ob am Rand eines Baches oder eines Gartenteiches, in kleinen Senken, feuchten Wiesenstücken oder auch am Überlauf von Zisternen. Er wächst auf sandigen bis tonigen, mäßig nährstoffreichen Boden am sonnigen bis halbschattigen Standort.
Prädikat besonders (ökologisch) wertvoll. Heimische Pflanzen
Den Wert einer Pflanze machen, abgesehen von einer monetären Betrachtung, verschiedene Funktionen aus. Pflanzen produzieren Sauerstoff, sie regulieren das Klima, schützen den Boden, versorgen uns mit Nahrungsmitteln, Fasern und anderen Rohstoffen – und sie bilden die Grundlage von Ökosystemen, die umso stabiler sind, je vielgestaltiger sie sind. Dort bieten die Pflanzen Lebensräume für unzählige Organismen und fördern die biologische Vielfalt im umfassenden Sinne. Hinsichtlich dieses Kriteriums sind unsere heimischen Pflanzen den sogenannten Neophyten, also aus anderen Gebieten stammenden Pflanzenarten, weit überlegen, denn sie sichern die hierzulande über Jahrtausende gewachsenen Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Flora und Fauna.
Eingespielte Teams. Aus Pflanzen und Tieren
Am engsten sind die Beziehungen zwischen Pflanzen und Insekten. Dies geht so weit, dass manche Insekten von nur einer einzigen Pflanzenart leben. Ist diese nicht vorhanden, weil zum Beispiel ihr Lebensraum zerstört ist oder sie von invasiven Neophyten verdrängt wurde, sterben auch die von ihr abhängigen Insekten (aus) – eine ebenso faszinierende wie tragische Beobachtung. Oft erkennt man diese Abhängigkeit schon am Namen der Tiere. So lebt die Natternkopf-Mauerbiene allein vom heimischen Gewöhnlichen Natternkopf, der darüber hinaus noch fast 40 weiteren Wildbienen- und Schmetterlingsarten Nahrung bietet.
Aber nicht nur die Blüten mit ihrem Nektar- und Pollenangebot sichern das Überleben von Insekten, fast noch wichtiger sind die Stängel und Blätter der Pflanzen, denn darin und damit werden Nester gebaut und sie werden von Schmetterlingsraupen, Blattwespenlarven oder Käfern gefressen. Über 90% aller pflanzenfressenden Insekten sind auf ihre Nahrungspflanzen spezialisiert! Das zeigt, wie wichtig eine möglichst artenreiche und ökologisch wertvolle Bepflanzung ist. Vögel und Kleinsäuger wie Haselmaus, Siebenschläfer oder Eichhörnchen wiederum ernähren sich von den Samen, Beeren, Nüssen und anderen Früchten der Pflanzen. Ihr Vorhandensein sichert vor allem in der kalten Jahreszeit das Überleben der Tiere.
Vom einfachen Garten zum ökologischen Hotspot
In der freien Landschaft sind viele Lebensräume kaum noch vorhanden; zum Beispiel die trockenen Magerstandorte mit ihrer ganz eigenen Flora oder zeitweise überschwemmte, nasse Wiesen. Der Einsatz von Pestiziden oder die fortschreitende Versiegelung und Verarmung der Landschaft macht es Pflanzen und Tieren schwer, noch ausreichend Lebensraum und Nahrung zu finden. Unsere Gärten aber haben großes Potenzial hier zumindest gegenzusteuern und können durch die Wahl der richtigen (heimischen) Pflanzen wertvolle Biotope und letzte Refugien für Tierarten bieten, die schon jetzt äußerst selten geworden sind, wie etwa zahlreiche Schmetterlinge, die noch vor etwa 40 Jahren fast überall zu beobachten waren.
Heimische Gehölze: Blüten, Blätter und Früchte für unzählige Tiere
Ergänzend zu unserem schon vorhandenen Angebot an heimischen Pflanzen in den Bereichen Stauden, Rosen, Blumen und Blumenzwiebeln bieten wir nun auch ausgesuchte heimische Gehölze an. Zum Teil zählen diese selbst schon zu den gefährdeten Arten, wie die Strauchkronwicke, oder tragen gleichzeitig zum Überleben vieler unserer Gartentiere bei, wie der Faulbaum, der die Hauptnahrungspflanze der Raupe des inzwischen selten anzutreffenden Zitronenfalters ist.
Produktinformation
Artikelnummer 215532
- Heimisches Gehölz von unschätzbarem ökologischem Wert
- Nährpflanze für Insekten, Vögel und Raupen
- Großstrauch für feuchte und staunasse Standorte
Kaum ein anderes einheimisches Gehölz blüht und fruchtet so lange wie der Faulbaum und trägt sämtliche Entwicklungsstadien von der Blüte bis zur ausgereiften Frucht gleichzeitig an einem Ast. So ist es kaum verwunderlich, dass er im heimischen Garten ebenso wie in der freien Natur eine ökologisch wichtige Rolle spielt, zumal seine Blätter Futter für rund 30 Schmetterlingsraupen sind. Für den Menschen sind alle Pflanzenteile des Faulbaums giftig, dennoch wurde er intensiv genutzt: Aus seiner Rinde machte man schon im 14. Jahrhundert Abführmittel, aus dem Holz wurde eine sehr reine und poröse Holzkohle gewonnen. Sie diente über Jahrhunderte neben Schwefel und Salpeter zur Herstellung von Schwarzpulver und gab dem Faulbaum auch die volkstümlichen Namen Schießpulverbaum oder Pulverholz.
Zweijähriger Strauch, mit 3–4 Trieben, wurzelnackt. Höhe bei Lieferung 60–80 cm.
Wir versenden von Anfang Februar bis Ende November. Beachten Sie bitte, dass sich die Pflanzsaison witterungsbedingt verschieben oder kürzer ausfallen kann.
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