Nist- & Futterplätze
Ganzjährig sinnvoll: Vogelfütterung
Den eigenen Garten so zu gestalten, daß sich Vögel darin wohlfühlen, hat nicht nur den Vorteil, daß man die gefiederten Besucher selbst mitten in der Stadt und oft aus nächster Nähe beobachten kann. Aus Sicht des Gärtners sind Vögel auch tatkräftige Helfer bei der Gartenarbeit, indem sie – besonders während der Brutpflege – viele Insekten vertilgen. Und Vögel, die den Garten winters als gute Nahrungsquelle kennengelernt haben, wählen ihn womöglich auch im folgenden Frühjahr als Brutplatz – vorausgesetzt, sie finden dann geeignete Nistmöglichkeiten. Beides läßt sich mit geringem Aufwand bewerkstelligen, indem man zusätzliche Futterquellen und unterschiedliche Formen von Nisthilfen (die außerhalb der Brutzeit oft auch als Schlafplätze genutzt werden) bereitstellt.
Die Futterstellen im Überblick
Ganzjährig sinnvoll: Vogelfütterung
Immer seltener stehen den heimischen Gartenvögeln ausreichend natürliche Nahrungsquellen zur Verfügung. Für viele dörfliche Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Flächennutzung gilt das nicht weniger als für die großen städtischen Ballungsräume mit ihren aufgeräumten Hausgärten.
Die Folge: Sogar frühere Allerweltsarten wie der Spatz gelten heute in ihrem Fortbestand als bedroht. Der Rückgang seiner Populationen in Deutschland – um bis zu 50% in den vergangenen Jahren – ist das vielleicht eindrucksvollste Beispiel. Vogelkundler in Großbritannien plädieren daher seit langem für eine angepasste Ganzjahresfütterung, von der auch die früh heimkehrenden Zugvögel in unseren Breiten profitieren und die ein wichtiger Beitrag zum Arterhalt sein kann, wenn dabei einige Regeln beachtet werden.
Das richtige Futter
Sonnenblumenkerne eignen sich das ganze Jahr über als Basisfutter. Ergänzend sollten für Körnerfresser wie Sperlinge und Finken weitere Saaten im Futter enthalten sein, etwa Leinsamen, Hanf oder Mohn. Die so genannten Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amsel, Wacholderdrossel oder Zaunkönig nehmen auch Rosinen und andere getrocknete Beeren, Apfel, Haferflocken oder Kleie. In gutem Weichfutter sollten für die Versorgung mit Proteinen zusätzlich Insekten enthalten sein. Allesfresser wie Meisen oder Kleiber ernähren sich von beiden Futterangeboten, insbesondere Meisen mögen aber auch Gemische aus Fett, Samen und Nüssen, wie man sie in Form des altbekannten Vogelknödels bekommt. Wichtig: Keinesfalls salzige, gewürzte oder gezuckerte Nahrung, Speisereste oder Brot füttern.
Sauberkeit ist das A und O
Die Futterstelle muss also regelmäßig ausgefegt und mit kochendem Wasser gesäubert werden. (Bitte keine chemischen Reiniger oder Desinfektionsmittel verwenden!) Anders als in geschlossenen Futterspendern oder -silos, in denen oft große Mengen Futter über einen längeren Zeitraum vorgehalten werden können, sollte im offenen Futterhäuschen – in das bei Regen oder Schneefall möglicherweise Feuchtigkeit gelangen kann – täglich eine frische Portion nachgelegt und verschmutzes oder nasses Futter ausgetauscht werden, um ein Verderben zu vermeiden.
Vogelgerechte Gartengestaltung
Über die Futterstelle hinaus bietet ein vogelgerechter Garten den Gefiederten unterschiedliche Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten. Das können Kästen sein, die an einer geschützen Stelle im Baum oder an der Wand von Haus, Garage sowie Schuppen angebracht werden. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung aus Hecken und einheimischen Sträuchern, in der sie ihre Nester verstecken können, bietet zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten, und die verblühten Samenstände von nektarreichen Sommerblumen und Stauden können mit ihren Saaten und den in manchen Pflanzenteilen überwinternden Insekten bis ins kommende Jahr hinein als natürliche Nahrungsquelle dienen.