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Gartenjahr

Erdbeeren ernten und verarbeiten

Nachdem schon Ende Mai die ersten Erdbeeren gepflückt werden konnten, steht jetzt im Juni die Haupternte an. Mit der Pflanzung geeigneter Sorten kann die Erdbeersaison übrigens um ein Vielfaches verlängert werden: Monatserdbeeren oder remontierende Sorten wie ’Mara des Bois‘ tragen zum Beispiel bis zum ersten Frost.

Es wird benötigt:

  1. Früchte: vollreife, saubere Erdbeerfrüchte, für gemischte Marmeladen oder Kompotte auch anderes Obst.
  2. Werkzeug und Zubehör: Erntegefäß (flach, nicht zu groß), scharfes Küchenmesser zum Säubern und gegebenenfalls Zerkleinern der Früchte, je nach Verarbeitungsweise Marmeladengläser (und sonstiges Zubehör zum Marmeladekochen), Gefäße oder Folienbeutel zum Einfrieren, Pürierstab oder Dörrgerät.

Anleitung

  • Am besten am Morgen bei trockenem, sonnigem Wetter ernten und nur vollreife Früchte pflücken; der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen ist dann am höchsten.
  • Nach einer längeren Regenperiode nicht ernten. Die Früchte sind dann oft sauer und geschmacklos; sie sollten hängen bleiben, bis sie wieder einige Sonnentage erlebt haben.
  • In eher kleine und flache Behältnisse ernten, in denen die druckempfindlichen Erdbeerfrüchte möglichst nicht in mehreren Lagen übereinander zu liegen kommen. Am aromatischsten sind nämlich nicht unbedingt die makellosesten und farbigsten Früchte, sondern in der Regel die weichhäutigen Sorten wie zum Beispiel ’Mieze Schindler‘. Diese Früchte sind kaum transportier- und lagerbar (und daher auch nicht im Handel erhältlich), für die baldige Verwertung in der eigenen Küche ist dies aber nicht von Nachteil.
  • Die Früchte mit Blattkelch ernten; sie behalten dann besser Saft und Aroma.
  • Um saubere Früchte pflücken zu können, die möglichst nicht gewaschen werden müssen, die Erdbeerpflanzen während der Erntezeit mit Stroh unterlegen.

Anleitung für die Verwertung

  • Gepflückte Erdbeeren möglichst rasch verarbeiten. Sie sind nur kurz lagerbar und schimmeln schnell; am besten ist es, sie ungewaschen und bei 0 bis 2 °C zugedeckt im Kühlschrank aufzubewahren.
  • Unmittelbar vor der Verarbeitung die Früchte bei Bedarf waschen; nur kurz und vorsichtig, damit sie nicht an Saft und Aroma verlieren. Deshalb auch die Blattkelche erst nach dem Waschen entfernen.
  • Die rote Farbe der Erdbeeren ist beim Kochen nicht sehr stabil; vor allem die Sorten, die innen weiß und hohl sind, verblassen unter Hitzeeinwirkung noch stärker. Soll die Erdbeermarmelade, die Erdbeersoße oder das Fruchtpüree eine schöne rote Färbung erhalten, gegebenenfalls andere rote Früchte wie Himbeeren, Johannisbeeren oder Sauerkirschen untermischen.

Verarbeitungsmöglichkeiten für Erdbeeren

  • Einfrieren ganzer Früchte. Dazu feste, nicht zu große Früchte auswählen. Sie sind später als Kuchenbelag, für Bowle, Mixgetränke, Fruchtsoße, Obstsalat, Quarkspeise oder zum Garnieren zu verwenden.
  • Einfrieren von Fruchtpüree oder -soße. In dieser Form nehmen die Erdbeeren weniger Platz in der Gefriertruhe ein, und es sind auch sehr weiche Früchte verwendbar. Das Püree kann im noch halbgefrorenen Zustand als Eis verwendet werden, aufgetaut als Soße für Cremespeisen, Milchreis, Joghurt, Pudding oder Mehlspeisen.
  • Trocknen. Durch den Wasserentzug bei der Trocknung wird der Erdbeergeschmack noch intensiver. Möglichst zügig (mit einem Dörrgerät) trocknen, da Erdbeeren schnell schimmeln oder faulen.
  • Einkochen zur Herstellung von Marmelade oder Kompott. Die Erdbeeren können dazu pur oder in einer Mischung mit anderem Obst verwendet werden; klassisch ist zum Beispiel die Kombination mit Rhabarber.

    Weitere Themen

    Bei der Düngung von Erdbeeren gilt die Faustregel: ein Drittel vor der Blüte, zwei Drittel nach der Ernte. Im August (zum Ende des Monats) steht also die jährliche Hauptdüngung im Erdbeerbeet an, damit die Pflanzen bis zum Herbst noch kräftig wachsen und neue Blütenansätze für das nächste Jahr bilden.

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    Da Fruchtgröße und Ertrag bei Erdbeeren mit jedem Jahr abnehmen, sollte spätestens nach drei bis vier Jahren der Bestand komplett erneuert und an einem anderen Platz im Garten ein neues Erdbeerbeet angelegt werden. Im August ist dazu die ideale Zeit.

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    Spätestens zur Haupterntezeit lässt sich erkennen, welche Erdbeerpflanzen besonders gut tragen. Nur sogenannte Bestträger sollten für die Vermehrung verwendet werden, denn wenig ertragreiche Mutterpflanzen geben diese negative Eigenschaft meist an die Jungpflanzen weiter.

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