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Heilpflanzen A|B|C

Echte Kamille (Matricaria recutita)

Die Echte Kamille wächst seit der jüngeren Steinzeit als Kulturbegleiter in der Nähe von Siedlungen, zum Beispiel an Ackerrändern und auf Brachland. Schon früh fand sie als eines der wichtigsten Heilkräuter auch einen Platz in den Bauern- und Klostergärten. Die gesamte Pflanze verströmt den typischen Kamillenduft, ihre Blätter sind mehrfach gefiedert und sehen fedrig aus. Von Mai bis September erscheinen die Blüten mit weißem Strahlenkranz und einer gelben Mitte, die sich mit zunehmender Blühdauer immer mehr aufwölbt.

Herkunft und Anbau

Süd- und Osteuropa waren das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Echten Kamille, heute ist sie in fast ganz Europa und im westlichen Teil Asiens zu finden; auch in Nordamerika und Australien wurde sie eingebürgert. Die wichtigsten Anbauländer der einjährigen Pflanze sind Argentinien und Ägypten, in Deutschland stellt sie den größten Anteil an den etwa 75 Heilpflanzenarten, die hierzulande kommerziell angebaut werden. Je nach Standort und Witterung schwankt die Qualität der Ernte stark, nur ein geringer Anteil erfüllt den für den Verkauf in Apotheken erforderlichen Standard.

Inhaltsstoffe

Als 1987 zum ersten Mal eine Arzneipflanze des Jahres vorgestellt werden sollte, fiel die Wahl auf die Echte Kamille. Zu Recht, denn sie ist ein echter Alleskönner: Das in den Blütenköpfen enthaltene ätherische Öl wirkt nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend, sondern auch krampflösend, beruhigend und muskelentspannend. Sogar bei Angststörungen wird die Echte Kamille eingesetzt. Ihre heilende Wirkung entfaltet die Kamille durch das aus den Blüten gewonnene ätherische Öl, das durch das enthaltene Chamazulen tiefblau gefärbt ist.

Verwendung der Echten Kamille

  • Der reizlindernde und leicht antibakterielle Effekt der Echten Kamille wird in Cremes für zu Entzündungen neigende oder stark beanspruchte Haut genutzt. Ihre eher austrocknende Wirkung unterstützt die Linderung von Akne.
  • Kamillendämpfe helfen bei verstopfter Nase und unreiner Haut. Zur Inhalation beugt man sich über eine Schüssel mit heißem Kamillentee, bis nach etwa zehn Minuten das Wasser abgekühlt ist. Ein über den Kopf gelegtes Handtuch sorgt dafür, dass der Dampf nicht zu schnell entweicht.
  • Als Tee eingenommen wirkt Echte Kamille antibakteriell in Mund und Rachen und unterstützt so die Heilung von offenen Stellen und Zahnfleischentzündungen. Auch Bauchkrämpfe, Blähungen und Völlegefühl werden gelindert.
  • Blonde Haare werden durch Kamille glänzend.
Besonderes

Eine Freundin von Heinrich von Kleist, Sophie von Haza, beschwerte sich einmal scherzhalft bei ihm, dass die Dichter alle möglichen Blumen besängen, nur nicht die Kamille, die doch so heilsam sei. Kleist tat ihr umgehend den Gefallen:

Weitere Themen

Ungefähr 100 Birkenarten gibt es in der gemäßigten Klimazone der nördlichen Erdhalbkugel, pharmazeutisch werden Moor-Birke (Betula pubescens) und Hänge-Birke (Betula pendula) verwendet. Beide weisen in ihrer Jugend eine typisch weiß-schwarze Rinde auf und sind lichthungrige Standortkünstler. Die eine kommt allerdings mit besonders nassen, die andere mit sehr trockenen Standorten zurecht. Ihre kleinen, rautenförmigen Blätter sind mit ihrem auffallend frischen, hellen Grün perfekte Frühlingsboten.

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Die Carnaubapalme wächst bis zu 15 Meter Höhe. Als Anpassung an trockene Jahreszeiten scheiden ihre etwa zwei Meter langen Fächerblätter an ihrer Ober- und Unterseite feine Wachsschüppchen ab, die sie vor zu hoher Wasserverdunstung schützen. 100 Jahre lang war dieses Wachs ein wichtiges Exportgut Brasiliens, doch ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es von synthetischen, erdölbasierten Ersatzstoffen nahezu verdrängt. Heute erinnert man sich wieder an den nachwachsenden Rohstoff und setzt ihn vielfältig ein.

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Der Echte Lorbeer gehört zur Familie der Lorbeergewächse und wächst als vielstämmiger, bis zu 15 Meter hoher, immergrüner Strauch. Es gibt viele weitere Pflanzenarten, die Lorbeer genannt werden, aber anderen Pflanzenfamilien angehören; die einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass auch ihre Blätter aromatisch riechen. Die Blätter des Echten Lorbeers besitzen eine glänzende Oberfläche und einen leicht gewellten Rand. Seine hellgelben Blüten erscheinen von Mai bis Juli, die Früchte sind blauschwarz glänzende Beeren.

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