Damen-Bügelhandtasche Stierleder

Sie als kleine Schwester unserer Weekender aus Stierleder zu bezeichnen würde dieser Bügelhandtasche ebenso wenig gerecht, wie sie lediglich den Damen vorzubehalten. Denn der Form nach wie frühere Arzttaschen gestaltet, kann sie wirklich jede*r tragen. Wie die Reisetaschen dieser Serie von Franz Hammann ist sie ganz auf Stabilität, Langlebigkeit und Funktionalität ausgelegt. In dieser Ausstattung und Größe fertigt sie die Feintäschnerei eigens für uns: aus besten Stierhäuten süddeutscher und österreichischer Herkunft, die in Italien pflanzlich gegerbt und anilingefärbt werden. Die Farbpigmente dringen dabei tief in das Leder ein, sodass die natürliche Oberfläche erhalten bleibt und sich mit der Zeit eine schöne Patina bilden kann. Der Korpus ist mit sauber umgeschlagenen Kanten gearbeitet, offene Lederkanten werden sorgfältig glattgezogen, gefärbt und gewachst. Die mit einer Baumwoll-Dochtschnur unterfütterten Tragegriffe liegen angenehm in der Hand, und mit dem abnehmbaren Trageriemen lässt sich die Handtasche bei Bedarf auch über der Schulter oder crossbody tragen.
Wie bei den früher in Deutschland gebräuchlichen Arzttaschen ist die Handtasche mit verdeckt gearbeiteten Bügeln versehen (alte italienische Modelle etwa haben außen liegende, sichtbare Metallbügel) und lässt sich so über die gesamte Breite weit öffnen. Geschlossen wird sie mittels eines breiten Reißverschlusses, der mit 12 mm breiten Zähnchen fast schon selbst ein Ausnahmestück ist. Er kommt aus einer italienischen Firma, die Komponenten für militärische und geologische Ausrüster herstellt. Polierte Zähnchen sorgen dafür, dass er sehr leichtgängig ist und für empfindliche Stoffe keine Gefahr darstellt. Innen ist die Tasche mit weichem, naturfarbenem Schafleder ausgeschlagen, das auch für die eingearbeiteten Stift- und Steckfächer verwendet wird. Eine Reißverschlusstasche außen hält Tickets, Karten und Kleinteile vor.

Die „Fabrik feiner Lederwaren“ Franz Hammann im hessischen Offenbach, einem der deutschen Zentren der Lederwarenherstellung, gehört zu den ältesten Ledermanufakturen Deutschlands. Seit mittlerweile fünf Generationen fertigt man in dem Familienunternehmen hochwertige und so durchdachte wie langlebige Lederwaren und Reise-Accessoires, teils noch auf alten Spezialmaschinen. Besondere Erfahrung hat man bei Hammann nicht nur in der Feintäschnerei, sondern insbesondere in der Fertigung von Ledertaschen und -etuis mit Rahmen und Bügeln, bei der präzise Verarbeitung und hochwertige Materialien eine noch größere Rolle spielen als bei Feintäschnerwaren ohnehin. Um die Qualität der Lederprodukte zu sichern, produziert Hammann (seit 1864) am Firmensitz und verarbeitet ausschließlich vollnarbiges Leder europäischer Herkunft. Schlösser und Beschläge werden in Deutschland gefertigt. Auch hier liegt die Besonderheit im Detail: Sie werden sämtlich aus massivem Messing und legiertem Stahl gefräst und von Hand poliert. Zu erkennen ist dies an den spiegelblanken Oberflächen, die man bei „trommelpolierten Blechteilen“ nicht erreichen könnte.