Bolich Anleuchtgerät

Aus dem von Bolich seit Jahrzehnten gepflegten Sortiment „Scheinwerfer und Anleuchtgeräte“ stammt dieses haushaltstaugliche Exemplar für die Boden- und Wandmontage. Mit seinem Reflektor, einer E-27-Fassung für 100-W-Glühbirnen und der für den Außenbereich nicht zugelassenen Schutzklasse IP 20 bietet es sicher nicht die Leistung, die man heutzutage von einem Scheinwerfer (zumal einem Außenscheinwerfer, der dieses Gerät in noch nicht durchgenormten Zeiten einmal war) erwartet. Ein veritables Gerät „zum Anleuchten ausgedehnter Flächen für kleinere Entfernungen“ ist es aber auf alle Fälle – so beschreibt Bolich den Zweck des seit den 1950er Jahren genau so angebotenen Geräts. Interessant wird die dreh- und schwenkbare Leuchte zum einen durch die Umwidmung zur Wandleuchte. Daneben reizt uns aber auch die Vorstellung, dass ebendieses Anleuchtgerät dereinst als Vorführgerät – gewissermaßen als technikgeschichtlicher Schaukasten – für die diversen Formen der dann musealen Glühfadenlampen dienen könnte.

Innenarchitekten und Objektausstatter verwenden sie zunehmend und Filmrequisiteure greifen ohnehin schon lange zu ihnen: Leuchten von Bolich aus dem badischen Odenheim. Das liegt vor allem an der klaren Formensprache, die auf ihre ursprüngliche Herkunft hinweist: Es sind überwiegend Decken- und Außenleuchten, wie man sie von Werkshallen der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert kennt – echte Archetypen eben, die beileibe nicht nur in historisierenden Einrichtungen eine gute Figur machen. Bolich gibt es seit mehr als 100 Jahren.