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🕑 3:08 Min. | Von Markus Althaus | Zum Produkt

Wir schreiben das Jahr 1892. Die Bierkultur in Deutschland floriert. Und floriert bedeutet: Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund 150 Litern – was immerhin rund 15 Kästen beziehungsweise 750 kleinen (0,2 l) oder 375 großen (0,4 l) Gläsern Bier entspricht. Relevant sind dabei eher letztere Zahlen, denn wer 1892 ein Bier trinken will, geht zumeist ins Wirtshaus.

Und genau dort, wo die Wirtsleute Tag für Tag ungezählte Humpen zapfen, sitzt eines Tages auch der Buchdrucker und Unternehmer Robert Sputh. Vor ihm steht ein frisches Bier, vom Wirt abgestellt auf einem echten Bierfilz. So ist es bis dahin üblich, denn die schier unverwüstlichen und noch dazu leicht zu reinigenden Filze nehmen am Glas herabrinnende Feuchtigkeit gut auf, trocknen schnell wieder und schonen zugleich Tisch und Tresen.

Sputh hat jedoch einen anderen, unternehmerischen Blickwinkel. Seine Profession ist Holzschliffpappe – mit einer eigenen Fabrik in Dresden, einer der ersten ihrer Art. Und beim Blick auf den vor ihm stehenden Gerstensaft (der wievielte es war, ist nicht überliefert), kommt dem fast Siebzigjährigen, der als kreativer Geist mit einem Auge für praktische Lösungen gilt, die zündende Idee: Ich mache Bierdeckel aus Pappe.

Der Rest ist schnell erzählt. Das preisgünstige Massenprodukt erobert in einem rasanten Siegeszug die gesamte (Bier-)Welt. Schon bald beginnen auch Brauereien, das Potenzial der kleinen Pappscheiben zu erkennen und als Werbeträger zu nutzen. Bunt, informativ und unterhaltsam soll es sein, manchmal gar Anstoß zu spontanen Kneipenspielen (i.e. Trinkspielen). Der „Kreativität“ sind dabei keine Grenzen gesetzt, einiges davon wird erst ab dem zehnten Bier erträglich. Und auch wenn Sammler*innen von Bierdeckeln jetzt empört aufschreien, eines bleiben die Pappdeckel nach dem ersten bestimmungsgemäßen Gebrauch eben doch: pappig-feuchte Wegwerfartikel.

Doch so wie bei Asterix das gallische Dorf den Römern trotzt, so gibt es auch bei uns noch jene Individualist*innen, die bei den Pappdeckeln sagen: „Nicht mein Bier!“ Sie setzen nach wie vor auf Bierfilze aus echtem Wollfilz. Bierfilze wie diese aus der Sattlerei Seil Marschall in Oberschwaben, einem Familienbetrieb in vierter Generation. Bierfilze aus reiner Wolle, vier bis sieben Millimeter stark und natürlich robust. Bierfilze, von denen jeder ein kleines Stück Geschichte ist. Und nicht zuletzt: Bierfilze zum nahezu endlosen Gebrauch, die auch mit haushaltsnahen Nebentätigkeiten unter Vasen oder als Topfuntersetzer in der Küche nicht überfordert sind. Gut so!

Produkt im Fokus

Bierfilz

Natürlich robust: aus reinem Wollfilz · Materialstark: 4 bis 7 mm dick · Sehr gute Feuchtigkeitsaufnahme, schnelle Trocknung

4,90 €