Aleppo-Seifenbruch

Sie schlicht als Kernseife zu bezeichnen, würde ihr nicht gerecht, denn qualitativ ist sie den meist nur aus minderwertigen Fetten hergestellten Basisseifen weit überlegen. Die bei uns als Alepposeife bekannte „Sapun ghar“ (arabisch für „Lorbeerölseife“) wird nicht nur aus bestem Olivenöl hergestellt, sondern zudem mit dem Öl aus den Beeren und Blättern des Echten Lorbeers angereichert. Sie vereint die Anwendungsbereiche der Kernseife mit denen der für die Körperpflege verwendeten Feinseifen – und das bei besten Ergebnissen. Für all jene, die die vielfältigen Möglichkeiten auszunutzen gedenken, kommt hier ein ganzes Kilogramm Seifenbruch mit (meist) fünf Stück Alepposeife. Die pflegenden Eigenschaften der Seife für Körper- und Gesichtshaut, insbesondere für empfindliche Hauttypen, sind weithin bekannt. Sie kann auch als Shampoo, nicht nur, aber vor allem bei trockenem oder angegriffenem Haar, oder zum Rasieren verwendet werden.

Weniger verbreitet (zumindest hier bei uns) ist hingegen, dass die Alepposeife auch die Wäsche zu pflegen vermag. Geraspelt und in heißem Wasser aufgelöst, dient sie als zusatzstofffreier Waschmittelersatz für jegliche Arten von Textilien. Leinen quillt durch die Wäsche mit Alepposeife wieder auf, erhält dadurch mehr Glanz und wird glatter. Auch Flecken oder speckige Hemdkragen lassen sich gut vorbehandeln: Den Seifenblock dafür leicht anfeuchten und über die betroffenen Stellen reiben. Darüber hinaus hält Alepposeife, einfach in den Schrank gelegt, Kleidermotten fern oder bekämpft, als wässrige Lösung angerührt, Schädlinge wie Blattläuse. Weitere Anwendungsmöglichkeiten finden Sie zum Beispiel in dem Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“, das wir ebenfalls bei uns im Sortiment führen. Diese Alepposeife stammt aus dem letzten Betrieb, der noch innerhalb der Stadtgrenzen von Aleppo produziert.

Aleppo, das im heutigen Syrien gelegene biblische Helbon, ist der arabische Geburtsort der Kunst, aus pflanzlichen Ölen feine Seifen herzustellen. Von einer der wenigen, trotz des Bürgerkriegs heute noch produzierenden Seifensiedereien nahe Aleppo kommen diese Seifen. Sie entstehen in jenem alten, handwerklichen Verfahren des mehrfachen Siedens „auf neuem Wasser“, das seinen Abschluss findet, wenn der Siedemeister in einer „Verkostung“ die fertige, „ausgesalzene“ Seife prüft. Die hautfreundliche Seife kommt in klassischer Blockform und eignet sich gleichermaßen zur Pflege von Händen, Körper und Gesicht. Ihre Basis ist Olivenöl aus erster Kaltpressung, das auf schonende Weise im Kesselofen bei 95 °C verseift wird. Zum Erkalten und Ausreifen ruhen die mit dem Herstellersiegel versehenen Seifenstücke schließlich mindestens neun Monate in halboffenen Gewölben, wobei sie einen Großteil ihres Gewichtes verlieren und ihre Farbe von Grün zu Gelbbraun wechseln.